[l] Und noch ein Leserbrief zu ThĂŒringen:
Der Grund, dass dort "aber, aber die WĂ€lder!" gerufen wird ist natĂŒrlich wenn die WindrĂ€der an / auf den Ăckern stehen macht der Nazibauer Kohle damit. Das hat auch das Land gemerkt und festgestellt, dass Nutzbaumarten im Staatsforst fĂ€llen billiger ist. Dazu kommt, dass WindrĂ€der am Besten auf Anhöhen / Kuppen stehen sollten. FĂŒr gewöhnlich sind die Ăcker hier in den Tallagen dazwischen - lĂ€sst sich auch deutlich besser mit schwerem landwirtschaftlichem GerĂ€t bearbeiten als Berg und wieder runter und wieder hoch. Also gleich 2 GrĂŒnde die WindrĂ€der in den Wald zu stellen.
Obacht: Wir sind hier subtil von Hochspannungsleitungen zu WindrÀdern gewechselt :-)
Die "Erben" der frĂŒheren DDR LPGs (Bauern, Grundbesitzer, etc.) sind tonangebend in der Bevölkerung dort, nicht erst mit den Bauernprotesten. Die haben ganz eigene, krude, stammstischniveau Vorstellungen wie Politik zu laufen hat und vorwiegend in die eigene Tasche. Das siehst Du auch gut, wenn Du mal nicht nach Gera reinfĂ€hrst - sondern in die Dörfchen dazwischen. Da sieht's nĂ€mlich aus wie frisch geleckt, durchsanierte HĂ€user und Scheunen und reihenweise 2x fette Ami-SUVs pro HaustĂŒr. Die bollern ruĂend und lĂ€rmend auch gerne mal durch die StĂ€dte.
Alle Leserbriefe haken aber an einem weiteren Datenpunkt:
Landespolitik und Mittelvergabe in den 90ern nach der Wende unter der CDU. Richtig ist: fast die gesamte Kohle ist nach Erfurt und direkte Nachbarschaft gegangen.
Weimar und Jena sind genauso abgesoffen wie Gera, Suhl, Nordhausen, Altenburg, Greiz, Schleiz. Das ignorieren die immer gerne. Weimars Rettung war das Kulturstadtjahr 1999 und die tonnenweise Kohle die da reingebraten wurde und anschlieĂender Tourismusmagnet. Jena hat viel aus eigener Kraft gestemmt, hatte GlĂŒck mit dem SpĂ€th bei Jenoptik, Zeiss, Schott, Biotech und Uni, hat auch Schulden aufgenommen und beglichen.
Das Problem am Ende sind die Erfurter, die schön die Kohle bei sich vergraben haben. Erfurt ist aber auch nicht ThĂŒringen, sondern Mainzer Erzbistum. Das ist ein Datenpunkt da sind sich (fast) alle ThĂŒringer einig. Und maĂgeblich verantwortlich fĂŒr die ganze Lage, die Argumentation, das vorgeblich "abgehĂ€ngt sein" ist die Politik der CDU vom 08.11.1990 bis 05.12.2014.
Da jetzt auf die GrĂŒnen oder die Roten zu schimpfen ist Augenwischerei aber passt zum Schema. Denn zumindest fĂŒr die IT Wirtschaft im ThĂŒringer Raum kann ich sagen: Ossi bescheisst Ossi. Der Wessi ist da ganz weit weg, der hat damit quasi gar nichts zu tun. Aber es kommt den Besserossis natĂŒrlich sehr gelegen auf den bösen Wessi zeigen zu können, statt sich outen zu mĂŒssen die eigenen Leute ĂŒbers Ohr zu hauen (Niedriglöhne, krumme Deals, usw.).
Diese Besserossis wĂ€hlen ĂŒbrigens CDU.
Bereits in den 90ern wollten die Dörfler gar nicht. Die hatten damals schon Hass auf die StĂ€dter. Ich bin dann und wann mal auf Einladung mal zu der einen oder anderen Dorf-Kirmes gefahren. Zwei Worte: nie wieder. Kaum haben die ein paar FĂ€sser intus geht das Gepöbel los. Und das ist fast 1:1 derselbe Kram der auch heute noch wiedergekĂ€ut wird, die AfD hat da einfach fruchtbaren Boden fĂŒr Hass und Schuldzuweisung gefunden. Insofern kann da keiner unschuldig tun - die AfD hat nur gemerkt, dass sie dort perfekt aufgehoben ist.
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fefebot #
afd #
cdu