Zur Zeit um den Vollmond ist die sichtbare Seite des Mondes sonnenüberflutet und die Krater werfen keine sichtbaren Schatten mehr. Nur am westlichen Rand wirken die Krater noch plastisch, weil die Aufnahme ca. 18 Stunden vor dem exakten Vollmondtermin entstanden ist. Dafür kann man zu dieser Mondphase die Strahlensysteme insbesondere der Krater „Copernicus“ (westlich der Mitte) und „Tycho“ (im Süden) am besten sehen. Man beachte diesen einen Strahl von Tycho, der in nördliche Richtung und fast mittig durch das „Mare Serenitatis“ in Form eines Meridians läuft.
Richtung Westrand ca. auf 9 Uhr ist der hellste der größeren Krater „Aristarch“ zu sehen. Die hohe Albedo (Rückstrahlvermögen) liegt an seinem vergleichsweise jungen Alter, so dass das freigelegte Mondgestein noch nicht so lange durch die Weltraumverwitterung nachdunkeln konnte. Die durchschnittliche Albedo des Mondes beträgt ca. nur 7 %, er ist somit ebenso dunkelgrau wie Lavagestein (Basalt). Dass wir ihn als so hell wahrnehmen, ist allein auf den Kontrast mit dem nachtschwarzen Himmel zu erklären.
Auch wenn der Mond einheitlich grau/weiß/gelb oder wie auch immer erscheint, gibt es mineralogische begründete Farbunterschiede, die man – wie hier geschehen – durch Bildbearbeitung verstärken kann. Bläuliche Bereiche sind ein Hinweis auf Titanverbindungen, während bräunliche Bereiche auf Eisenverbindungen (Rost) hinweisen.
Hardware: TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo · Canon EOS 90D
Software:
AutoStakkert!4 ·
GIMP 3 ·
ART