Gestern wollte ich Saturn und Jupiter mit der ZWO ASI 178MM aufnehmen, doch das Seeing (die Luftunruhe) war leider extrem. Brauchbare Ergebnisse waren nur durch den Baader IR-Pass-Filter möglich, der nur tiefrotes Licht bis nahes Infrarot durchlässt, wo sich die Luftunruhe nicht so stark auswirkt. Doch dafür ist Saturn leider zu lichtschwach, als dass man noch mit vernünftigen Belichtungszeiten/Gain-Werten arbeiten könnte.
Also blieb es bei Jupiter. Der helle Fleck am Rand auf 4–5 Uhr ist der Große Rote Fleck (GRF), der durch Jupiters Rotation leider schon am Verschwinden war. Der „Stern“ links von Jupiter ist der Galileische Mond „Io“. Durch die insgesamt 10.000 aufgenommenen Frames über ca. 250s Gesamtdauer, erscheint er durch seine Eigenbewegung leicht länglich. Auch die Eigenrotation von Jupiter dürfte sich daher in diesem Bild theoretisch negativ auswirken. Es gibt Möglichkeiten die einzelnen Frames zu „derotieren“, damit muss ich mich aber aber erst noch einarbeiten. Vermutlich ist es aber wegen des schlechten Seeings eher unwesentlich.
Aufnahmeoptik war ein 8" Newton f/5 mit 2,25-fach Barlowlinse, gestackt wurde zusätzlich mit 1,5-fach Drizzle-Faktor, was dann einer äquivalenten Gesamtbrennweite von 3375mm entspricht.
Ja, die Farbe fehlt leider. Man könnte hier entweder mit RGB-Filtern arbeiten und neben dem obigen „Luminanzkanal“ noch 3 separate Farbkanäle aufnehmen, dann geht es ohne Derotation aber nicht mehr, oder man nutzt eine zweite Farbkamera für die Farbinformation. Natürlich kann man auch ausschließlich eine Farbkamera nutzen, doch gehen hier feine Details sehr schnell verloren, bedingt durch das Bayer-Pattern.
Abschließend habe ich noch eine Übersichtsaufnahme mit 3 der 4 Galileischen Monde gemacht. Callisto passte leider nicht mehr mit in den Ausschnitt, stand er doch etwa doppelt so weit links von Jupiter wie Ganymed:
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