Ich richte gerade einen Zotac CI329-nano Mini-PC als HTPC ein. Was laufen muss ist Kodi, Browser (inkl. ruckelfreier Youtube- & Netlifx-Wiedergabe im Fullscreen) und Mail. Aus Gründen kann da nicht mein favorisiertes Gentoo draufkommen.
Also habe ich zuerst OpenSuse ausprobiert. Erstes Problem: Screen Tearing schon im Desktop-Betrieb quer durch die Mitte des Bildschirms. Zweites Problem: Um der WD-Blue 2,5" HDD das „Dauerparken“ abzustellen, wollte ich die idle3-tools installieren. Ging über die Webseite mit 1-Click-Install aber nicht, weil ruby2.5 schon irgendwie die Paketverwaltung gelockt hat. --> Jungfräulich installiert und schon zwei Probleme? Nein, danke!
Auf zu Debian. Ok, das aktuelle Debian „irgendwas“ installiert. (Warum muss man Codenamen verwenden, die sich eh kein Mensch merken kann? Ist „sid“ nun vor oder hinter „buster“? Warum nicht einfach Versionsnummern verwenden? Einfach nur nervig) Prima, das aktuelle „stabile“ Debian bringt Firefox 68 mit! Halleluja, bleeding edge! Video-Dekodierung in Hardware geht bei Firefox aber erst mit Versionen Richtung 80. Also bin ich gerade dabei, das System auf „unstable“ upzudaten. Oh, Firefox in v78, wenn das mal nicht riskant instabil wird …
Ok, Firefox v78 kann Hardwaredekodierung zumindest unter Wayland. Gleich mal ausprobieren. Aber noch ist apt beim Updaten der Pakete. Waren ja tausende Pakete, die er mir zu Beginn dargestellt hat. Und nun läuft apt stoisch die einzelnen Updates durch, zeigt aber nicht an, welches von wievielen Paketen er gerade bearbeitet (Updating x of y packages …). Muss schon Luxus sein, wissen zu wollen, wie weit der Fortschritt in etwa ist. Gentoos portage macht das standardmäßig. Ok, während apt die Paketliste durchrattert, dachte ich mir, einfach mal nebenbei die idle3-tools zu installieren, um die Festplatte umzuprogrammieren (s.o.). Also „apt install idle3-tools“ ins andere Terminal gehackt – aber nein: Der andere apt-Prozess hat einen Lock gesetzt, was dazu führt dass „apt install idle3-tools“ einfach abbricht. Elegant wäre es, wenn apt während der unkritischen Phasen (Download, Entpacken etc.) den Lock freigibt und andere apts warten, bis die Freigabe kommt. So macht es Gentoos Portage, einfach elegant.
Naja, ich warte jetzt mal, bis ich auf Debian Unstable bin und schaue dann mal weiter, ob es reicht um einen Firefox mit Hardware-Dekodierung zu erhalten oder ob man sogar auf „testing“ hoch muss, um halbwegs aktuelle Pakete mit entsprechenden Features zu bekommen.
Letztendlich ist es seit 20 Jahren immer wieder das gleiche Erlebnis mit all diesen ach so einfachen Binärdistributionen: Sie taugen einfach alle nichts. Arch habe ich noch nicht ausprobiert muss ich dazu sagen. Aber wenn ich mir schon ein händisch installiertes und angepasstes Linux antue, dann kann auch ja gleich Gentoo nehmen. Zu Gentoo bin ich 2002 gekommen, weil ich schon damals zig Binärdistributionen getestet hatte, die alle nur Probleme gemacht haben. Damals insbesondere, was die Hardwareunterstützung für exotische Dinge wie TV-Karten, Scanner etc. anging. Mit keiner Binärdistribution war es möglich, alles gleichzeitig zum Laufen zu bekommen. Dann hatte ich das gerade frisch geborene Gentoo entdeckt und dem ganzen einen Chance gegeben. Natürlich war es viel Arbeit, so ein Gentoo als unerfahrener (Gentoo- nicht Linux-)Neuling einzurichten. Aber die Erleuchtung kam, als dann tatsächlich alles komplett lief.
Ich berichte weiter, wie es mit den HTPC aussieht …