auch wenn diese kolumne des fischers diesmal doch sehr selbstverliebt ist, in einigen punkten trifft er -- um es mit dem von ihm zitierten Denis Scheck zu sagen -- den nagel auf dem hammer:
Die aktuelle Kriegslage in Nordsyrien offenbart nicht allein das Fehlen substanzieller deutscher Außenpolitik mit Ausnahme der üblichen Verkaufsreisen. Sie zeigt auch, dass es mit der angeblich seit Jahren wichtigen Migrations- und Flüchtlings-Diskussion nicht weit her ist. Sie hat sich in sinnfreie Moral-Diskussionen verflüchtigt. Von der floskelhaften "Bekämpfung von Fluchtursachen" ist weit und breit nichts zu sehen, und das gute Gewissen, das die irrationale Problemverweigerung den hierzulande Bessergestellten auf Kosten der Verlierer verschafft, wird damit erkauft, dass Herr Erdogan und die Milizen in Libyen dafür bezahlt werden, den guten Menschen von Berlin 95 Prozent der Probleme vom Hals zu halten, und zwar zu jedem beliebigen Preis an Mensch und Material.
literatur ist da nur der aufhänger.
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Nobelpreis Handke-Debatte: Die Moral ist prächtig - SPIEGEL ONLINE - PanoramaEs gibt kein Volk auf der weiten Welt, das so oft, so gern und so überzeugt auf der jeweils richtigen Seite steht wie das der Deutschen. Kaum stellt sich ihnen ein Problem, versinken sie in Moral. Was nicht gefühlig ist, wird gefühlig gemacht.