ich bin ja sehr entschieden gegen schlechtreden. man kann alles schlechtreden, viel leichter als etwas schönzureden. schlechtreden macht dann auch wirklich dinge kaputt. allerdings tut es das schönreden auch.
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hier beim ehemaligen nachrichtenmagazin ergießt sich ein entscheider, ein wirtschaftsberater, in vergiftetem lob über deutschland. ein typ, der offensichtlich nicht 2 bis 3 monate auf einem termin beim augenarzt warten muss, oder 6 bis 8 wochen auf einen termin beim kardiologen, findet, wir deutsche meckern zu viel. uns ginge es besser, als das gemecker denken lässt. besonders im vergleich zum ausland wo zb wartezeiten auf arzttermine viel, viel länger sind.
zb eilt unser schöner, treuer dax
von Rekord zu Rekord
, das muss man doch anerkennen, sagt jemand, der sicherlich etliches an aktienvermögen hat.
und immer diese beschwerden über die bahn
Die Deutsche Bahn ist unpünktlich, VW verlogen und Wirecard ein Skandal! Stimmt alles, und regnen tut es auch noch.
er sieht das offenbar als so wichtig an, wie beschwerden über regen. dieser gewerblich organisierte massenbetrug von vw ist auch nicht schlimmer als ein paar regentropfen. nicht erwähnenswert. vermutlich erinnert er sich nicht mehr an die ahrtal-flut. ich würde auch ein bier drauf wetten, er nutzt ein dienstfahrzeug mit fahrer, kennt also die bahn nur vom hörensagen
und die millarden-verluste bei wirecard, die durch politisches und kontrolltechnisches totalversagen begünstigt wurden: alles erdnüsse ....
der autor hält es für ein wirkliches qualitätsmerkmal, wenn ein britischer journalist vor einem halben jahrzehnt sich über deutsches zeug begeistern kann, nur weil die hiesige infrastruktur noch nicht ganz so verrottet ist wie die britische.
oh look at that: they really do have sewage works!
wir sollten an unsere stärken denken, nicht daran, dass einen die bahn auch mal gerne im nirgendwo auslädt. und was sind seine empfehlungen?
Reformen sind in Arbeit, in Politik und Wirtschaft. Wenn wir endlich mal aufhörten zu jammern, auf unsere Kraft vertrauten und anpacken würden
praktisch fritze merz live: das pack soll mehr arbeiten. und nicht so viel meckern. vermutlich auch nicht über gehalt und inflation meckern.
das vertrauen in die innovationsfähigkeit hierzulande hat die industrie selber begraben, indem sie mehr ingenieurskunst in den betrug bei abgasuntersuchungen investiert hat, als darin, sich an zukünfige märkte anzupassen. die politik hat, mit einer kurzen dreijährigen unterbrechung, alles drangesetzt zukunftstechnologien abzuwürgen und den zukunftssicheren umbau von wirtschaft, infrastruktur und gesellschaft stillzulegen. so ganz verhindern konnte sie es nicht, sie gibt sich aber alle mühe und sind aktuell voll dabei.
anpacken würden
ich kann anpacken, was ich will, nichts wird diese gaskraftwerksbesessenheit beheben, diesen ausflüchten in teils rassistische xenophobie entgegenwirken, oder auch nur das fehlen eines tempolimits auf den autobahnen co2-technisch kompensieren. politiker, die glauben, je mehr "fremde" wir abschieben, desto schöner werden unsere schulen! da würde ich gerne anpacken, käme dafür aber wohl ins gefängnis ...
in dem kommentar redet sich ein wirtschaftberater seine deutsche welt schön. das, was er da hervorhebt, ist die substanz, von der wir aktuell zehren. schön dass noch was da ist. bei der bahn konnte man ja vor 20 jahren auch noch sagen, dass sie mehr oder weniger gut funktioniert. 20 jahre lang schönreden haben aber dazu geführt, dass dem nicht mehr so ist.
doomscrolling, schwarzsehen ist wirklich kontraproduktiv. es lähmt und hilft bei gar nichts. schönreden hilft allerdings auch nichts. der status quo erodiert und wir bekommen keine verbesserung hin, wenn überalterte management-berater und kopfjäger einfach so dekretieren können, dass diese probleme bedeutungslos sind. sich über die bahn aufzuregen hilft sehr dabei, die entscheider dazu zu bringen, die bahnangebote wieder zu verbessern, auch wenn heiner thorborg das für regentropfen hält
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politik #
wirtschaft #
kommentar #
spon #
unsinn #
schönreden Meinung: Marodes Deutschland: Heiner Thorborg über das Selbstmitleid der Deutschen
In den Augen der internationalen Community ist Deutschland attraktiv – genau wie unsere Produkte, unsere Aktien, unser System. Wir selbst allerdings schimpfen und versinken in Selbstmitleid. Genug jetzt!
