ein wenig kann ich das schon nachvollziehen, was patalong hier beklagt. die stĂ€ndige mĂ€kelei um einen herum ist wirklich manchmal sehr nervenzehrend. ich wĂŒrde solche dauermeckerer gerne mal fragen, was denn konkret passieren mĂŒsste, damit sie sich nicht mehr dauerhaft beschweren? bei bekannten habe ich das mal versucht und einige damit doch sehr auĂer fassung gebracht. weil sie mir einfach nicht sagen konnten, wie zb der autoverkehr konkret aussehen mĂŒsste, dass sie nicht mehr ĂŒber die morgendlichen staus meckerten. oder bei der erklĂ€rung (naja, viel weniger verkehr auĂer mir) bemerkten, wie unsinnig ihre erklĂ€rung war.
andererseits bedeutet aber die hinnahme des allgemeinen geschehens ohne es zu hinterfragen, ohne ironischen abstand oder gar sarkasmus, dass solche leute wie lindner gewinnen. dessen plan ist es ja, die leute mit der vortĂ€uschung von redlichkeit so weit einzulullen, dass die fdp weiter fröhlich wieder zur möwenpick-partei werden kann. das sieht ĂŒbrigens auch patalong so:
Lindner bemĂŒhte sich im Rahmen seiner schauspielerischen Möglichkeiten, sich als jemand darzustellen, der keine kleine, privilegierte Klientel vertritt.
eine positive ansicht ĂŒber dinge zu entwickeln, ist halt einfach viel schwerer, als ironische oder gar zynische distanz zu halten. denn das positive ist anfechtbar und kann von jedem in der luft zerrissen werden. auĂerdem redet es sich schöner, wenn man sachen ironisch verfremden kann. das ist mir aufgefallen, als ich mal eine rezension ĂŒber ein buch schreiben wollte, das mir wirklich gut gefallen hat. verrisse sind einfach, aber was schreibe ich, warum mir etwas gefiel?
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medien Zeitgeist: Der Zauber hoffnungsvoller AnfÀnge - Kolumne
Unser Autor hadert mit dem Zeitgeist: Er hat keine Lust mehr auf ironische Distanz und ewiges MĂ€keln. Seit wann ist immer alles schlecht, schlimm, böse? Wieso gilt es als naiv, sich fĂŒr etwas zu begeistern?