Alexander Goeres 𒀯

Alexander Goeres 𒀯

jabgoe2089@hub.netzgemeinde.eu

a stampede of philosophers is a stampede nonetheless

Ort:: Berlin

Germany

Heimatstadt:: Berlin

Geschlecht:: Männlich

Status:: Single

Homepage:: https://laeuterungen.blogspot.de https://hub.netzgemeinde.eu/articles/jabgoe2089

2024-05-27 17:29:00

Alexander Goeres 𒀯

jabgoe2089@hub.netzgemeinde.eu

angeblich kann man bei zon artikel "verschenken". mal schauen, ob das funktioniert. hier eine betrachtung des radverkehrs in berlin von außen:

#berlin #verkehr #fahrrad #dänemark #kopenhagen #zon

Radverkehr in Berlin: Die letzte Auto-Hauptstadt in Westeuropa

Radfahrer auf Bürgersteigen, brüllende Autofahrer, Hass aufs Lastenrad: Als unser dänischer Autor nach Berlin zog, konnte er das Chaos der Verkehrspolitik kaum fassen.

berlin

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2024-05-28 09:09:29

Wolfgang Strobl

ws01@diasp.org

Mehr als das anfängliche Bekenntnis

Natürlich radle ich in Berlin auch gelegentlich über den Zebrastreifen, auf dem Gehweg oder sogar ein Stückchen in die falsche Richtung auf dem Radweg. So machen es ja fast alle Radfahrer in Berlin, auch weil einem schlicht die Radwege fehlen.

brauche ich nicht zu lesen, um dieses Stückchen Verdrängungspropaganda einschätzen zu können. Diese Getrommel für "Radfahrer weg von den Fahrbahnen" lesen wir seit vielen Jahren in den prominenten Medien. Neben pseudoaugenzwinkender redaktioneller Werbung für SUVs und militärisch aussehende Geländefahrzeuge im Spiegel, begleitet von bezahlter Werbung für weniger martialische Kraftfahrzeuge, die dann ordnungsgemäß gekennzeichnet ist. Oder man findet es als Rechtfertigungslyrik für Leser*innen der Zeit, die sich dann wieder beruhigt in ihren gut ausgestatteten Van setzen können, um in Berlin die Kinder zur Schule zu bringen. Weil: Radfahren ja sooo gefährlich ist. Vor allen in der Nähe solcher Fahrer*innen.

Nicht unerwartet: man reproduziert immer wieder gerne Werbeprospekte aus Städten im Flachland an irgend einer Küste im Ausland, weit genug weg, dass der typische Leser kaum Erfahrung mit den tatsächlichen dortigen Verhältnissen hat. Oder man läßt, wenn man es sich leisten kann, weil die Redaktion noch nicht ganz ausgedünnt ist und noch einen Lektor hat, einen der "Rad weg"-Bewegten von dort zu Worte kommen, der solche Werbeprospekte eloquent vorlesen oder umformulieren kann. Das ist dann "authentisch".

Nichts von dem, was da mehr suggeriert als tatsächlich beschrieben ist, wäreauf Städte, deren weiteres Umfeld und auf das Land weiter draussen übertragbar. Oder auf hügelige Landschaften mit weniger Straßen, um die konkurriert wird. Dort, wo wir dann per Benutzungspflicht ohne viel Federlesens auf verdreckte einseitige Landschaftswege verdrängt werden, oder gleich durch Zeichen 254 auf die ja insbesondere bei E-Bikern so beliebten geschotterten oder unbefestigten (Um-)wege kreuz und quer durch die Wälder.

Mit Freunden wie diesen braucht man keine Feinde mehr

PS: Wir kamen in der Zeit, in der unsere Kinder in den Kindergarten gebracht werden mussten und dann zur Schule und bis zur Rente beide berufstätig, aus freier Entscheidung ganz ohne Auto aus. Man kann das bewältigen, auch in hügeligem Gelände, nur mit Fahrrädern und ohne Radwege. Die Radwege waren eher im Wege, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Wenn man zügig von A nach B kommen will, braucht man Zugang zu allen Fahrbahnen. Und dafür braucht man halt halt ein Auto. Und deswegen haben wir längst wieder eines.

2024-05-28 11:37:03

Alexander Goeres 𒀯

jabgoe2089@hub.netzgemeinde.eu

@Wolfgang Strobl an welcher küste liegt denn paris?

2024-05-28 12:09:53

Wolfgang Strobl

ws01@diasp.org

Die Glaubensrichtung, welche in den vergangen vierzig Jahren in denen ich das aktiv verfolgt habe, gebetsmühlenartig Radwege predigte, hat sich in den letzten rund zwanzig Jahren, vielleicht auch länger, der aus Holland stammenden Radwegpropaganda und später dann aus Dänemark bedient. Städte wie Amsterdam, Den Haag und Rotterdam, also Städte umrandet von Wasser und ihr Umfeld lieferten da das Material - also Umgebungen, in denen die Wege kurz und flach sind und Radfahren ganz ohne besonderes Zutun beliebt ist. Später hat die Bewegung dann als "Copenhagenize" auch einen Namen und einen Schlachtruf bekommen.

Was ich kritisiere folgender Umstand: Dies war von Anfang an ein vom Marketing von Stadplanungsbüros geprägter viraler Kult, nicht etwa eine an Bedürfnissen von Radfahren auch jenseits solcher Inseln orientierte Verkehrsplanung und Strategie. Ob das, was sich in jüngster Zeit in einigen Städten abspielt, nicht ebenfalls wie so viele andere eine Sumpfblüte bleibt, muss sich erst noch herausstellen. Vorläufig wissen wir nur, dass das Marketing funktioniert. Und das, was ich aus direkter Anschauung kenne, ist so unausgegoren wie frühere Beispiele von "Radinfrastruktur":

Was jedenfalls dort, wo ich mit dem Rad herumgekommen bin - und das ist ziemlich weit - übriggeblieben ist, das sind Radwege, die der Verdrängung dienen, in allen Stadien der Verlotterung. Weitgehend verödete Radwege, die keinem der Ziele gedient haben, die - Ursache und Wirkung verwechselnd - gerne im Marketing genannt werden: mehr Radverkehr (bemerkenswerterweise kaum jemals schnellerer Radverkehr). Stattdessen beschränkt man sich längst, "sicher radfahren" durch "sich auf dem Fahrrad sicher fühlen" zu ersetzen.