Über solch ein Buch kann ich natürlich keine echte, valide Rezension schreiben. Dazu sind meine Fachkenntnisse viel zu gering. Dennoch ist mir zu dem Werk ziemlich viel eingefallen beim Lesen und das hier ist der Versuch meine Gedanken dazu zusammenzufassen
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Das Werk ist unglaublich umfangreich. Mehr als tausend Text-Seiten verwendet Meier um die geschichtlichen Ereignisse der Zeit zwischen dem dritten und dem achten Jahrhundert zu beschreiben, die sich im römisch geprägten Raum um das Mittelmeer und den daran angrenzend Regionen ereigneten. Er macht schon in seiner Einleitung klar, dass der Begriff Völkerwanderungszeit eine veraltete Bezeichnung ist, die eigentlich nicht mehr benutzt werden sollte. Sie spiegele längst nicht mehr den aktuellen Stand der Forschung wider. Meier verwendet sie in seinem Buch aber weiter, weil der Begriff sich schon so lange etabliert hat, setzt ihn aber öfter in Anführungszeichen. Es gibt offensichtlich keine griffige Ersatz-Bezeichnung für diese Periode der Spätantike.
Meine frühere Vorstellung der Völkerwanderungszeit war sehr geprägt von den Romanen Felix Dahns, in denen friedliche Römer Opfer germanischer Horden werden oder heroische Germanen dekadent verweichlichte Römer überfallen. Eine Sichtweise des 19. Jahrhunderts auf diese Periode, die allerdings auch heutzutage noch die am weitesten verbreitete sein dürfte. Und eine Ansicht, die der Korrektur bedarf, denn was im 19. Jhd. (und auch oft heute) für "Volk" gehalten wird, hat mit den Bevölkerungsgruppen der Spätantike nichts gemein.
Ein großer Teil des Buches beschäftigt sich mit der Entstehung der Völker, die da gewandert sind. Diese Völker sind nicht naturgegeben, keine rassisch oder völkisch einheitlichen Gruppen im Sinne z.B. der AfD, sondern ihre Entstehung ist immer abhängig von den äußeren Gegebenheiten. D.h., ihre Zusammensetzung ist sehr flexibel. So sind z.B. die Goten nicht in die Gegend des heutigen Rumänien eingewandert und von dort aus dann in das Weströmische Reich eingefallen. Sondern ihre Entstehung, die Ethnogenese fand statt, als die Römer in Ost und West zu verschiedenen Zeiten die Bevölkerung in Thrakien, als Bollwerk gegen weitere Invasoren aufbauen wollten und dazu aus genau dieser Bevölkerung Verstärkung für ihre Armeen anwarben.
Ohne römischen Interventionen, so eine der Thesen des Buches, wäre es nie zur Ethnogenese solcher "Völker" jenseits der römischen Grenzen wie z.B. der Goten gekommen. Es war eine lange verfolgte römische Politik, die Gruppen jenseits ihrer Grenzen als Puffer aufzubauen, gegen jenseitigere Feinde und gleichzeitig, niemanden zu groß werden zu lassen. Beides hat nicht gut funktioniert, weil es auf Dauer zu Herrschaftsbildungen jenseits der Grenzen führte. Die dann das römische Gebiet als Ziel von Raubzügen auwählten.
Die Römer haben immer wieder Gruppen von außerhalb ihrer direkten Grenzen als Soldaten angeworben. Entweder zur Verstärkung ihrer Truppen, aber auch als Bestechung oder gar einer Art Tributzahlung, die natürlich innerhalb der römischen Sphäre nicht so bezeichnet werden durfte. Sie haben Flüchtlingen Land innerhalb der römischen Grenzen zugewiesen oder auch Invasoren als Tribut, wenn sie mussten (wobei die Unterschiede nicht immer eindeutig waren). Diese Zuweisung bedeutete für die Nicht-Römer aber immer eine Einordnung ihrer Gruppen in die römischen Strukturen. Die Führer und Könige der Fremden wurden meistens mit römischen Titeln und Ämtern bestochen und eingehegt. Teilweise wurden sie aber auch entprechend ihrer Ämter eingebunden in die römischen Institutionen. Beliebt war da z.B. eine Variante des Titel Magister Militum. Einige der Barbaren ließen sich allerdings nicht einbinden, darunter die Hunnen und später die Vandalen.
Meier zeigt die Entwicklung des west- und des ost-römischen Raumes über die Jahrhunderte auf, ihre gemeinsamen Bedingungen aber auch ihre Unterschiede. So wurde Ostrom zwar auch von zahlreichen Usurpatoren erschüttert, konnte aber die Idee des Reiches ins religiöse transformieren. Der Oströmische Kaiser war von Gott gesandt. In Westrom gelang das den Kaisern nicht. Dort führten die Usurpatoren und Gegenkaiser zu jahrzehntelangen Bürgerkriegen, die am Ende keine zentrale Institution übrig ließen. In diesen Bürgerkriegen wurden gerne und oft Barbaren von außerhalb der Grenzen als Söldner eingesetzt.
Die klassische römische Stadt-Kultur und die Kultur der Villae Rusticae löste sich in Westrom langsam auf, die herkömmlichen sozialen Strukturen zerfielen. In Ostrom führte die religiöse Transformation im Verlauf der Zeit zu völlig neuen Strukturen, aus dem oströmischen Reich wurde irgendwann Byzanz. Byzanz schaffte es sich gegen die äußeren Feinde zu behaupten, unter anderem, weil es nicht so lange Grenzen hatte. Die balkanischen Kontaktgebiete waren minimal und im Osten gab es hauptsächlich die Perser. Mit den Persern hatte Konstantinopel wohl eine Art Vertrag ausgehandelt, damit niemand über den Kaukasus in Richtung Ostrom vorstoßen konnte, obwohl es über die Jahrhunderte einen Dauerkonflikt zwischen Persien und Ostrom gab, der erst mit der Eroberung der Perser durch die Moslems endete.
Barbaren wurden bei Ansiedelung meist in die römische Gesellschaft integriert. Das funktionierte in den frühen Phasen recht gut, weil die römische Gesellschaft keine einheitliche Gruppe war. Es gab keine Ethnie "die Römer", die die Weite des römischen Reiches besiedelt hätte. "Die Römer" waren selbst unterschiedlicher Herkunft. Ein aremorikanischer Römer war ethnisch nicht gleich mit einem Römer aus dem heutigen Tunesien oder Ionien oder gar der Toskana. Römer zu sein war eine Frage des Rechtes. Insofern passten Barbaren von außerhalb da sehr gut hinein, solange sie sich den rechtlichen Stukturen unterwarfen. Und römisch senatorische Familien hatten enorm weitläufige Verbindungen. Sie haben zudem gerne wichtige Personen aufgenommen, wie z.B. Vandalenkönige und gotische und suebische Generäle. Gegen Ende der hier beschriebenen Periode gab es dann nichts mehr, worin Neuankömmlinge integriert werden konnten.
Die Ethnogenese außerhalb und innerhalb des römischen Reiches wird an zahlreichen Beispielen behandelt. Die Entstehung der verschiedenen Gruppen der Goten, Entstehung der Hunnen und ihre Besonderheiten, später die Herausbildung der Vandalen und auch der Franken wird beschrieben. Deren Abhängigkeit vom römischen Einfluss wird erläutert und auch wie sich z.B. die Spätankömmlinge der Langobarden von den früheren Ethnien unterscheiden. Als nämlich die Langobarden auf die weströmische Bühne treten, gibt es kein Westrom mehr. Die Strukturen sind lange zerstört, die Städte sehen völlig anders aus (kleiner, ohne Foren, dafür zentrale Kirchen, Italien entvölkert), die überregionalen Kontakte sind verschwunden. In der Folge entwickelt sich kein zentrales, starkes langobardisches Königtum, sondern zahlreiche langeobardische Herzöge übernehmen konkurrierende Herrschaften in ihren jeweiligen italischen Regionen, und legen dabei die Grundlagen für die späteren italienischen Strukturen.
Außerdem beschreibt Maier auch Bereiche des römischen Reiches, die sonst nicht im Fokus heutiger Betrachtungen liegen. So gibt er der Entwicklung in Nordafrika weiten Raum: die römischen Strukturen, berberische Einflüsse, die Vandalen und später die islamische Eroberung. Passend dazu kommt die Beschreibung der Entstehung des Islam als Resultat des Oströmischen Einflusses auf die Arabische Halbinsel. Das war für mich wohl die größte Neuerkenntnis.
So viel zum Inhalt.
Für Fachstudenten dürfte das Buch unverzichtbar sein. Es ist keine Einführung in diese Periode der Spätantike, dafür setzt es viel zu viel Wissen voraus. Für einen halbgebildeten Laien wie mich war ein historisches Lexikon zwingend notwendig für die Lektüre. Das Buch hat aber meinen Horizont über diese entscheidende Zeit der europäischen Geschichte extrem erweitert.
Meier räumt komplett auf mit völkischen Vorstellungen von "Volk", wie sie z.B. von Höcke und Co. gerne noch gepflegt werden. Völker sind nicht die "natürlichen" Einheiten der Menschheit, sondern fast willkürliche Strukturen der Selbstorganisation: ein Volk ist, was ein Volk sein will.
Darüber hinaus ist das Buch ein echtes Vergnügen zu lesen. Meier kann sehr gut erzählen. Als wissenschaftliches Werk strotzt das Buch vor Fußnoten, denen es sich immer nachzugehen lohnt (was mit einem EBook sehr viel einfacher ist, als mit einem physischen Buch). Dort findet man Originaltexte übersetzter Zitate, Verweise auf wissenschaftliche Diskurse und widerstreitende Meinungen, Quellenangaben und Kommentare des Autors. Außerdem verfügt das Buch über ein Literaturverzeichnis, das wohl jedem Interessierten den Zugang zur wissenschaftlichen Literatur jedes Unterkapitels ausführlich eröffnen dürfte. Fast wünschte ich, ich wäre in Rente und hätte Zeit für Universitätsbibliotheken und dergleichen.
Und völlig unabhängig von dem Inhalt des Buches ist mir während der Lektüre, während ich den Fußnoten nachgegangen bin und mir die Literaturhinweise angesehen habe, aufgegangen, was für ein wissenschaftliches Werk das Buch ist. So machen echte Wissenschaftler Forschung.
Dumme Penner wie Guttenberg oder Scheuer oder dergleichen, die sich keine Mühe geben und sobald ertappt, ihr Komplettversagen, ihre intellektuelle Minderwertigkeit mit irgendwelchen böswilligen Nachstellungsbehauptungen wegzuerklären versuchten, die sollten sich dieses Buch zwangsweise ansehen: So wird wissenschaftliche Literatur gemacht!
Eine absolute Lese-Empfehlung für historisch Interessierte.
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Meine frühere Vorstellung der Völkerwanderungszeit war sehr geprägt von den Romanen Felix Dahns, in denen friedliche Römer Opfer germanischer Horden werden oder heroische Germanen dekadent verweichlichte Römer überfallen. Eine Sichtweise des 19. Jahrhunderts auf diese Periode, die allerdings auch heutzutage noch die am weitesten verbreitete sein dürfte. Und eine Ansicht, die der Korrektur bedarf, denn was im 19. Jhd. (und auch oft heute) für "Volk" gehalten wird, hat mit den Bevölkerungsgruppen der Spätantike nichts gemein.
Ein großer Teil des Buches beschäftigt sich mit der Entstehung der Völker, die da gewandert sind. Diese Völker sind nicht naturgegeben, keine rassisch oder völkisch einheitlichen Gruppen im Sinne z.B. der AfD, sondern ihre Entstehung ist immer abhängig von den äußeren Gegebenheiten. D.h., ihre Zusammensetzung ist sehr flexibel. So sind z.B. die Goten nicht in die Gegend des heutigen Rumänien eingewandert und von dort aus dann in das Weströmische Reich eingefallen. Sondern ihre Entstehung, die Ethnogenese fand statt, als die Römer in Ost und West zu verschiedenen Zeiten die Bevölkerung in Thrakien, als Bollwerk gegen weitere Invasoren aufbauen wollten und dazu aus genau dieser Bevölkerung Verstärkung für ihre Armeen anwarben.
Ohne römischen Interventionen, so eine der Thesen des Buches, wäre es nie zur Ethnogenese solcher "Völker" jenseits der römischen Grenzen wie z.B. der Goten gekommen. Es war eine lange verfolgte römische Politik, die Gruppen jenseits ihrer Grenzen als Puffer aufzubauen, gegen jenseitigere Feinde und gleichzeitig, niemanden zu groß werden zu lassen. Beides hat nicht gut funktioniert, weil es auf Dauer zu Herrschaftsbildungen jenseits der Grenzen führte. Die dann das römische Gebiet als Ziel von Raubzügen auwählten.
Die Römer haben immer wieder Gruppen von außerhalb ihrer direkten Grenzen als Soldaten angeworben. Entweder zur Verstärkung ihrer Truppen, aber auch als Bestechung oder gar einer Art Tributzahlung, die natürlich innerhalb der römischen Sphäre nicht so bezeichnet werden durfte. Sie haben Flüchtlingen Land innerhalb der römischen Grenzen zugewiesen oder auch Invasoren als Tribut, wenn sie mussten (wobei die Unterschiede nicht immer eindeutig waren). Diese Zuweisung bedeutete für die Nicht-Römer aber immer eine Einordnung ihrer Gruppen in die römischen Strukturen. Die Führer und Könige der Fremden wurden meistens mit römischen Titeln und Ämtern bestochen und eingehegt. Teilweise wurden sie aber auch entprechend ihrer Ämter eingebunden in die römischen Institutionen. Beliebt war da z.B. eine Variante des Titel Magister Militum. Einige der Barbaren ließen sich allerdings nicht einbinden, darunter die Hunnen und später die Vandalen.
Meier zeigt die Entwicklung des west- und des ost-römischen Raumes über die Jahrhunderte auf, ihre gemeinsamen Bedingungen aber auch ihre Unterschiede. So wurde Ostrom zwar auch von zahlreichen Usurpatoren erschüttert, konnte aber die Idee des Reiches ins religiöse transformieren. Der Oströmische Kaiser war von Gott gesandt. In Westrom gelang das den Kaisern nicht. Dort führten die Usurpatoren und Gegenkaiser zu jahrzehntelangen Bürgerkriegen, die am Ende keine zentrale Institution übrig ließen. In diesen Bürgerkriegen wurden gerne und oft Barbaren von außerhalb der Grenzen als Söldner eingesetzt.
Die klassische römische Stadt-Kultur und die Kultur der Villae Rusticae löste sich in Westrom langsam auf, die herkömmlichen sozialen Strukturen zerfielen. In Ostrom führte die religiöse Transformation im Verlauf der Zeit zu völlig neuen Strukturen, aus dem oströmischen Reich wurde irgendwann Byzanz. Byzanz schaffte es sich gegen die äußeren Feinde zu behaupten, unter anderem, weil es nicht so lange Grenzen hatte. Die balkanischen Kontaktgebiete waren minimal und im Osten gab es hauptsächlich die Perser. Mit den Persern hatte Konstantinopel wohl eine Art Vertrag ausgehandelt, damit niemand über den Kaukasus in Richtung Ostrom vorstoßen konnte, obwohl es über die Jahrhunderte einen Dauerkonflikt zwischen Persien und Ostrom gab, der erst mit der Eroberung der Perser durch die Moslems endete.
Barbaren wurden bei Ansiedelung meist in die römische Gesellschaft integriert. Das funktionierte in den frühen Phasen recht gut, weil die römische Gesellschaft keine einheitliche Gruppe war. Es gab keine Ethnie "die Römer", die die Weite des römischen Reiches besiedelt hätte. "Die Römer" waren selbst unterschiedlicher Herkunft. Ein aremorikanischer Römer war ethnisch nicht gleich mit einem Römer aus dem heutigen Tunesien oder Ionien oder gar der Toskana. Römer zu sein war eine Frage des Rechtes. Insofern passten Barbaren von außerhalb da sehr gut hinein, solange sie sich den rechtlichen Stukturen unterwarfen. Und römisch senatorische Familien hatten enorm weitläufige Verbindungen. Sie haben zudem gerne wichtige Personen aufgenommen, wie z.B. Vandalenkönige und gotische und suebische Generäle. Gegen Ende der hier beschriebenen Periode gab es dann nichts mehr, worin Neuankömmlinge integriert werden konnten.
Die Ethnogenese außerhalb und innerhalb des römischen Reiches wird an zahlreichen Beispielen behandelt. Die Entstehung der verschiedenen Gruppen der Goten, Entstehung der Hunnen und ihre Besonderheiten, später die Herausbildung der Vandalen und auch der Franken wird beschrieben. Deren Abhängigkeit vom römischen Einfluss wird erläutert und auch wie sich z.B. die Spätankömmlinge der Langobarden von den früheren Ethnien unterscheiden. Als nämlich die Langobarden auf die weströmische Bühne treten, gibt es kein Westrom mehr. Die Strukturen sind lange zerstört, die Städte sehen völlig anders aus (kleiner, ohne Foren, dafür zentrale Kirchen, Italien entvölkert), die überregionalen Kontakte sind verschwunden. In der Folge entwickelt sich kein zentrales, starkes langobardisches Königtum, sondern zahlreiche langeobardische Herzöge übernehmen konkurrierende Herrschaften in ihren jeweiligen italischen Regionen, und legen dabei die Grundlagen für die späteren italienischen Strukturen.
Außerdem beschreibt Maier auch Bereiche des römischen Reiches, die sonst nicht im Fokus heutiger Betrachtungen liegen. So gibt er der Entwicklung in Nordafrika weiten Raum: die römischen Strukturen, berberische Einflüsse, die Vandalen und später die islamische Eroberung. Passend dazu kommt die Beschreibung der Entstehung des Islam als Resultat des Oströmischen Einflusses auf die Arabische Halbinsel. Das war für mich wohl die größte Neuerkenntnis.
So viel zum Inhalt.
Für Fachstudenten dürfte das Buch unverzichtbar sein. Es ist keine Einführung in diese Periode der Spätantike, dafür setzt es viel zu viel Wissen voraus. Für einen halbgebildeten Laien wie mich war ein historisches Lexikon zwingend notwendig für die Lektüre. Das Buch hat aber meinen Horizont über diese entscheidende Zeit der europäischen Geschichte extrem erweitert.
Meier räumt komplett auf mit völkischen Vorstellungen von "Volk", wie sie z.B. von Höcke und Co. gerne noch gepflegt werden. Völker sind nicht die "natürlichen" Einheiten der Menschheit, sondern fast willkürliche Strukturen der Selbstorganisation: ein Volk ist, was ein Volk sein will.
Darüber hinaus ist das Buch ein echtes Vergnügen zu lesen. Meier kann sehr gut erzählen. Als wissenschaftliches Werk strotzt das Buch vor Fußnoten, denen es sich immer nachzugehen lohnt (was mit einem EBook sehr viel einfacher ist, als mit einem physischen Buch). Dort findet man Originaltexte übersetzter Zitate, Verweise auf wissenschaftliche Diskurse und widerstreitende Meinungen, Quellenangaben und Kommentare des Autors. Außerdem verfügt das Buch über ein Literaturverzeichnis, das wohl jedem Interessierten den Zugang zur wissenschaftlichen Literatur jedes Unterkapitels ausführlich eröffnen dürfte. Fast wünschte ich, ich wäre in Rente und hätte Zeit für Universitätsbibliotheken und dergleichen.
Und völlig unabhängig von dem Inhalt des Buches ist mir während der Lektüre, während ich den Fußnoten nachgegangen bin und mir die Literaturhinweise angesehen habe, aufgegangen, was für ein wissenschaftliches Werk das Buch ist. So machen echte Wissenschaftler Forschung.
Dumme Penner wie Guttenberg oder Scheuer oder dergleichen, die sich keine Mühe geben und sobald ertappt, ihr Komplettversagen, ihre intellektuelle Minderwertigkeit mit irgendwelchen böswilligen Nachstellungsbehauptungen wegzuerklären versuchten, die sollten sich dieses Buch zwangsweise ansehen: So wird wissenschaftliche Literatur gemacht!
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RockyIII
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Danke, sehr interessant
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