Jetzt ist es also eine Eilmeldung auf SPON wert, dass die Polizei sich korrigiert und mitteilt, dass die Radfahrerin, die unter einem Betonmischer geriet, nicht verstorben, sondern hirntot sei. Na super, macht ja einen riesigen Unterschied, die Angehörigen werden aufatmen.
Was stimmt mit dieser Gesellschaft nicht, dass die beiden einzigen Fragen in Zusammenhang mit diesem schlimmen Ereignis offensichtlich sind:
1. Sind die Klimaprotestler Schuld, dass die Frau verstorben, äh hirntot ist und gehören sie ins Gefängnis?
2. Was hat das mit dem ominösen Angriff auf den Fahrer des Betonmischers auf sich?
Irgendwie wird nicht gefragt, wie es sein kann, dass ein Radfahrer unter einem Betonmischer landet. Da wird dann in den Medien ganz abstrakt davon gesprochen, dass „eine Radfahrerin von einem Betonmischer erfasst wurde“. Schön im Passiv formuliert, so als sei der Betonmischer das Problem.
Nein, diese Art von Unfällen sind ja gottgegeben, damit muss man leben, ist ja „normal“, alltäglich halt. Und wenn sowas passiert, muss man auch nicht fragen, wie das passieren konnte. Man hat ja die Schuldigen gefunden: Die Klimaprotestler! Meine Einschätzung – und jetzt darf ich auch einfach mal ins Blaue hinein spekulieren – selbst wenn die Rettungsdienste sofort vor Ort gewesen wären und die Frau vielleicht überlebt hätte, welche Folgeschäden hätte sie davon getragen? Normalerweise bleibt von einem Menschen nicht mehr viel übrig, wenn man von einem Betonmischer überrollt wurde.
Übrigens: Wer hier Spuren von Zynismus gefunden hat, brauchte vermutlich nicht lange suchen.
PS: Ich halte diese Form der Klimaproteste im Übrigen eher für kontraproduktiv, nur so nebenbei.