Ist das nicht arg naiv?

Mon, 14 Oct 2019 08:10:53 +0200

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

Von der Tatsache mal abgesehen dass sexuelle Belästigung schlicht und ergreifend nirgendwo akzeptabel ist - ist das hier nicht arg naiv:

"Man wird wie ein Gegenstand behandelt – rumdrehen, gut aussehen", beschreibt Hostess Cassy aus Berlin, während "Messebesucher gaffen und flirten".

Ist das nicht geradezu die Stellenbeschreibung von Messehostessen, ganz besonders auf Auto- und Tuningmessen? Mal ehrlich, was genau haben sich die Frauen denn vorgestellt?

"Man wird wie ein Gegenstand behandelt": Was Hostessen auf Messen erleben

Jung,
hübsch, weiblich - es gibt wenige Jobs auf der Welt, bei denen derart offen
kommuniziert wird, dass es hauptsächlich um das Aussehen geht…

deutsch

show all 8 comments

Mon, 14 Oct 2019 08:29:56 +0200

Rainer "pluspora.com" Sokoll

rainer@pluspora.com

Ah, Bento. Nach Installation von https://greasyfork.org/en/users/13300-littlepluto habe ich ganz vergessen, daß es die noch gibt :-)

Mon, 14 Oct 2019 08:30:39 +0200

Rainer "pluspora.com" Sokoll

rainer@pluspora.com

https://greasyfork.org/en/scripts/16986-spiegel-de-entferne-bento-de-promotions um genau zu sein.

Mon, 14 Oct 2019 08:55:58 +0200

Frank Dapor #podmin

dapor2000@pod.dapor.net

Postillion: Model genervt vom ständigen fotographiert werden ;)))

Augen auf bei der Berufswahl

Mon, 14 Oct 2019 09:06:55 +0200

Sven Türpe

tuerpe@pluspora.com

Na ja, Hostess klingt ja schon irgendwie seriös. Die amerikanische Bezeichnung „Booth Babes“ macht klarer, worum es geht.

Mon, 14 Oct 2019 12:11:02 +0200 zuletzt bearbeitet: Mon, 14 Oct 2019 12:34:51 +0200

Davon mal vollkommen abgesehen ob die Models nach Aussehen etc gecastet werden: Jeder Mensch hat das Recht auf einen Arbeitsplatz ohne Belästigung etc. Und das sehe ich als absolut unverrückbar, auch wenn jemand als "schmückendes Beiwerk" engagiert wurde.
IMO sind hier die Arbeitgeber gefragt, entsprechend Regeln und Grenzen zu vorzudefinieren und durchzusetzen. Und wenn die es nicht tun, muß öffentlicher Druck her.
Auch wenn es Bento ist - das Thema gehört in die Öffentlichkeit und diskutiert, damit ein Bewustsein für die eklatante Ungleichheit und patriachale Arroganz und Bedrohung geschaffen wird und sich hoffentlich etwas verändert.

Hier den Frauen Naivität zuzuschreiben finde ich jedenfalls den vollkommen falschen Weg. Das heißt, die Schuld umzukehren, und das ist inakzeptabel nach meinem Verständnis. Nein, es muß sich am Bewustsein etwas ändern. Und wenn die Frauen nackt auf den Autos posieren würden, so haben sie dennoch ein Recht auf Grenzen und Respekt.
Selbst die Erklärung der Menschenrechte sagt "Die Würde des Menschen ist unantastbar" und nicht "Die Würde des hochgeschlossen angezogenen Menschens ist unantastbar." Oder ähnliches. Ich denke, mein Argument wird deutlich.

Mon, 14 Oct 2019 12:56:07 +0200

Mark Nowiasz

buckaroo@hub.netzgemeinde.eu

@h.ear.t Wie oben geschrieben: Die „Naivität“ bezieht sich darauf, dass die Frauen sich darüber beschweren, schmückendes Beiwerk zu sein und auf ihr Aussehen reduziert zu werden. Ja Himmel Arsch und Zwirn, was haben sie denn erwartet?

Das ist genauso so absurd naiv wie - noch eine Stufe naiver - eine Prostituierte in einem Artikel die genauso jammerte dass es den Freiern nur um ihren Körper und nicht um Gefühle/Beziehungen gehe. (Ja, die beiden Jobs sind nicht vergleichbar, die dahintersteckende Naivität schon) :facepalm

Ein zusätzlicher Aspekt dabei: Solche Messen mit solchen Hostessen ziehen ein entsprechendes, eher prolliges (ganz besonders bei Tuningmessen), Publikum an. Irgendwo hatte ich auch gelesen dass es der Mehrheit der Besucher gar nicht so sehr um die Autos, sondern um das Eyecandy - sprich: Hostessen - geht. Während man sich für den Besuch einer Erotikmesseschämt (oder in Erklärungsnot gerät) kann man „Autos“ als Vorwand schieben.

Mon, 14 Oct 2019 13:02:30 +0200

Rainer "pluspora.com" Sokoll

rainer@pluspora.com

All die schönen Autos!

Mon, 14 Oct 2019 13:27:35 +0200

@Mark Nowiasz Dann ist es umso mehr notwendig, von Seiten des Arbeitgebers klare Grenzen zu ziehen, vorzugeben und durchzusetzen, wie ich ja sagte. Sich mit den Gegebenheiten abfinden weil "ist so" und eine Schuldumkehr zu betreiben halte ich für keine Lösung, vollkommen im Gegenteil.
Und ja, auch Sexworker haben ein Recht auf Sicherheit am Arbeitsplatz, Respekt und als menschliches Wesen wahrgenommen zu werden mit einem Mindestmaß an Respekt.
Wenn ich in einen Laden gehe und mir wasauchimmer aussuche, habe ich ebenfalls das Personal mit Respekt zu behandeln, genauso ich es auch erwarte. Wenn ich anfange, rumzukommandieren weil ich ja dafür zahle, dann muß ich damit rechnen, unwillkommen zu sein beim nächsten Mal und vollkommen korrekt als Unsympath (Untertreibung) bezeichnet zu werden.

Und nicht darüber sprechen ist denkbar schlecht, denn dadurch verändert sich rein gar nichts. Die Dinge auszusprechen und beim Namen zu nennen ist der erste Schritt, um Bewustsein zu schaffen.