Meine Canon EOS 90D nutzt ja das neue CR3-Raw-Format, leider gibt es bis dato nur einen Raw-Entwickler für Linux, der dieses Format vollständig (also Bildentwicklung *und* Meta-/Exif-Daten) unterstützt: ART, ein Fork von Rawtherapee, das ich bis dato benutzt habe.
agriggio / ART / wiki / Home — BitbucketGestern habe ich mein eigenes Gentoo-Ebuild für ART zum Laufen bekommen, indem ich das Rawtherapee-Ebuild ausreichend anpassend konnte – ein Offizielles gibt es leider noch nicht.
Rawtherapee konnte zumindest die Bilder entwickeln, aber die Exif-Daten nicht lesen und somit auch nicht ins JPG übertragen. Zudem fand ich Rawtherapee zwar recht nett, aber ART ist da noch mal einen Schritt weiter: Unnötige/Redundante Funktionen sind rausgeflogen und andere sind neu, z.B. der Tone Equalizer, der im Screenshot rechts zu sehen ist. Damit kann man im Prinzip die wichtigsten Tonwertanpassungen leicht vornehmen, ohne an irgendwelchen Kurven rumschrauben zu müssen. Wer RAW-Bearbeitung in Linux macht, sollte sich ART auf jeden Fall mal anschauen, mir gefällt es richtig gut.
Vor allem schafft es ART mit den Standardeinstellungen und den mitgelieferten Kamera-Farbprofilen ein RAW quasi 1:1 wie das eingebettete JPG zu entwickeln. Das habe ich so noch mit keinem RAW-Entwickler unter Linux erlebt – super!
Jetzt muss ich nur noch darauf warten, dass meine präferierte Fotoverwaltung „Shotwell“ endlich die CR3-Metadaten lesen kann und vielleicht auch noch die GPS-Kartenfunktion bekommt – beides ist aber wohl in Arbeit.