ich bin ein wessi! ein wessi in berlin, wo man ossis natürlich nicht aus dem weg gehen kann/konnte. anders als in anderen orten wessilands, köln, hamburg, stuttgart oder gar saarlouis! ich musste mich seit der wende mit der erinnerungskultur neuer, ehemals ostdeutscher bekannter auseinandersetzen. und musste lernen, dass es im westen von altnazis nur so wimmelte (was mir mir nichts neues war) und es im osten nie nazis gegebenen hat. antifaschistischer staat und so ...
gut, meine schulbildung hat schon vorher dazu geführt, dass ich wusste, einzelne ehemalige nazi-offiziere hatten nach dem krieg auch in der ddr karriere gemacht. meine neuen ost-bekannten nach 1990 fanden solche bemerkungen beleidigend. sie waren aber korrekt, nur hatte sie keine ahnung davon, diese ost-bekannten und wollten auch nicht darüber nachdenken.
die nazi-vergangenheit dieses unseres landes ist aber kein selbstwert, sondern nur dazu da, damit wir darüber nachdenken. meine bekannten aus dem osten fanden es anno dunnemals anders: keine nazis, kein nachdenken. nazis, das sind immer die anderen.
die leute von damals habe ich schon lange aus dem blick verloren. ich habe irgendwann gelernt, dass in der ddr alle xenophoben verbrechen als
rowdietum abgetan wurden. kubanische gastarbeiter wurden von mobs in flüsse gejagt und die stasi meinte, das seien alles nur
rowdies gewesen. die haben für diese art von verbrechen sogar ein fremdwort aus dem kapitalistischen feindesland übernommen:
rowdy. von nazis keine spur.
hier mal ein artikel, der dem widerspricht! er passt zu all meinen persönlichen erfahrungen nach 1990 und zu dem, was mir von vor dieser zeit berichtet wurde.
sehr lohnenswert!
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In der DDR gab es eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Holocaust, schrieb Buchpreisträger Eugen Ruge in den PNN. Die langjährige Bundesbeauftragte für Stasiunterlagen Marianne Birthler widerspricht ihm hier: Der Zulauf zu Pegida und AfD in Ostdeutschland ist eine Spätfolge der kommunistischen Diktatur.