ich finde es ja etwas schade, dass der mann jetzt bei spon veröffentlichen muss. andererseits finde ich es aber gut, dass man ĂŒberhaupt wieder etwas von ihm lesen kann, nachdem er wegen illoyaler bemerkungen bei zon rausgekantet worden war.
mit diesem kommentar wird er bestimmt wieder von allen seiten prĂŒgel beziehen.
zum einen weist er auf dinge hin, die kristina hĂ€nel von sich gegeben hat und die so gar nicht dem heldenbild entsprechen, das die meisten leute sich von ihr machen. wenn man diese sachen durchdenkt, von denen sie spricht, scheint sie sich fĂŒr abtreibung im allgemeinen auszusprechen (was ja kein wunder ist), weil diese zur verringerung potenzieller straftĂ€ter fĂŒhrten. mehr abtreibugen jetzt, weniger straftĂ€ter spĂ€ter. das wundert schon, klingt ziemlich nach euthanasie ... hat sie bestimmt aber nicht so gemeint. das werden ihm vermutlich die abtreibungsbefĂŒrworter, die gegen §219a kĂ€mpfen, als versuch der diskreditierung einer ihrer helden auslegen.
von der anderen seite wird er prĂŒgel erhalten, weil er offensichtlich nicht in den tenor einfĂ€llt, die polizei solle sich alle verbrechen erlauben dĂŒrfen, die sie meint zu brauchen um verbrecher zu fangen.
Zum anderen scheint mir die neuerliche Verdammung virtueller Kinder-Pornografie nicht ohne Weiteres synchron mit dem Vorschlag, die Polizei solle viel mehr davon selbst herstellen und ins Netz stellen dĂŒrfen, um noch mehr TĂ€ter zu fangen (siehe unten).
zusĂ€tzlich kritisiert er das allgemeine konzept der politiker, die opfer von missbrauch durch die hĂ€rtere strafandrohung gegenĂŒber den vermeintlich pĂ€dophilen tĂ€tern schĂŒtzen zu wollen.
Dies weist auf zwei andere SchwÀchen des Konzepts hin: Zum einen behandelt es "PÀdophilie" als Synonym der kriminalistischen Kategorie von "TÀtern des sexuellen Missbrauchs". Das ist schon im Ansatz verfehlt, denn die weitaus meisten TÀter sexuellen Missbrauchs von Kindern sind gar nicht pÀdophil (im psychiatrischen Sinn), sondern greifen unter Missbrauch von HerrschaftsverhÀltnissen auf Kinder (beiderlei Geschlechts) zu, weil sie "Ersatz" und ProjektionsflÀche von Macht und Wehrlosigkeit sind.
insgesamt wieder sehr erhellend ...
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