Ich war auf der Suche nach Büchern mir unbekannter Autorinnen und Autoren. Und habe dabei viel Gutes gelesen über selbstverlegte Bücher und Kleinstverlage. Dieser Versuch mit Anja Fahrners Alkatar ging nicht gut aus. Wie üblich mit Spoilern ...
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Ein Buch wie selbstgemacht. So, als versuchte ich ein Bild wie Dalí zu malen oder auch nur wie Kandinski.
Die Menschheit steht kurz vor dem Kollaps. Da erscheinen Außerirdische, die Laurasier, und bieten ausgewählten Menschen die Rettung an durch die Umsiedlung auf andere Planeten. Diese Außerirdischen sind entfernte Verwandte der Menschheit, haben den Weltraum besiedelt und den Interplanetaren Bund gegründet. Dabei wurden einige Welten besiedelt, deren Bewohner heutzutage nur noch entfernt mit den Laurasiern verwandt sind. Sie mischen sich teilweise in die Geschicke dieser Welten ein (wie bei den Menschen) oder lassen die Bewohner auch in Ruhe ihrem Leben nachgehen (wie bei dem Sumaren).
Die Geschichte beginnt mit der Erzählung von Alkatar. Ein schweres Schicksal bringt ihn dazu, seinen Planeten Suma zu verlassen und bei den Laurasiern Arbeit zu suchen. Die Sumaren sind eine Art Übermenschheit, starke, kräftige und intelligente Wesen, die von einem Matriarchat regiert werden, das die männlichen Agressionen mit strenger Hierarchie in gefährlichen traditionellen Jagden kanalisiert. Solche Menschentypen sind bei den Laurasiern sehr beliebt und hoch geschätzt, da sie selten ihren Heimatplaneten verlassen. Alkatar macht bei ihnen Karriere als Heerführer. Von dieser Karriere erfährt man nur wenig, außer dass er sich sehr hervorgetan hat im Kampf gegen die Halwaren. Die Halwaren sind die Feinde der Laurasier und versuchen diese auszurotten, wogegen sich die Laurasier nur mit Mühe wehren können.
Nach seiner Karriere als Heerführer wird Alkatar auf einen Ruheposten versetzt und soll überwachen, wie sich eine neu gegründete Menschen-Kolonie entwickelt. Sie besteht aus jungen Leuten, die vor dem Untergang der Erde gerettet wurden und auf einem anderen bewohnbaren Plaeten einen neuen Anfang machen sollen. Wegen der Kämpfe gegen die Halwaren muss die Koloniegruppe allerdings umgeleitet werden und landet ein paar Jahrzehnte später als geplant auf einem völlig anderen Planeten als ursprünglich vorgesehen. Dieser Planet names Zadeg ist schon bewohnt und wurde erst vor kurzem von der Herrschaft der Halwaren befreit. Die überlebenden Ureinwohner stimmen der menschlichen Besiedlung zu und so werden die Kolonisten in einem abgeschiedenen Gebiet Zadegs abgesetzt um dort ihre menschliche Gesellschaft aufzubauen. Das entwickelt sich aber anders, als es die Menschen erwartet hatten.
Die irdischen Umsieder müssen dort nämlich von Null anfangen. Ziel ist es, ihnen alle Agressionen und schlechten Charakterzüge abzuzüchten um sie danach in die Gemeinschaft des Interplanetaren Bundes aufzunehmen und geläutert auf die restaurierte Erde zurückzuschicken. Überwachen soll das Ganze Alkatar. Die Hauptpersonen unter den Menschen sind ein Geschwisterpaar, Stefa und Heinrich sowie Heinrichs Partnerin Ulrike. Die Menschen sind nicht erfreut über diese Aussichten, scheinen sich aber anfangs zu fügen. Mit der Zeit entwickelt sich aber immer mehr Widerstand gegen die Aufsicht durch Alkatar. Heinrich entpuppt sich als Bösewicht, unterstützt durch seine Lebensgefährtin und versucht einen Aufstand anzuzetteln. Stefa ist verliebt in Alkatar, weil der sie an ihren fiktiven Comic-Helden erinnert und gerät dadurch in Konflikt mit ihrem Bruder Heinrich. Die Geschichte wird immer dramatischer und irgendwann konnte ich nicht mehr weiterlesen, weil es mir zu dumm wurde.
Die Charaktere sind flach und langweilig. Heinrich ist von Anfang an als Bösewicht dargestellt, der seine Schwester dominiert und herumkommandiert, während er versucht, sie mit Zuneigung und Ablehnung unter Kontrolle zu halten. Sein gehässiger Charakter wird später vollkommen offensichtlich, als er versucht, die Herrschaft über die Kolonie an sich zu reißen. Seine Lebensgefährtin ist undimensional, ein reines Anhängsel, die auf Heinrichs Schwester herabsieht und Heinrich in allem unterstützt. Stefa soll vermutlich schüchtern wirken und von emotionaler Tiefe. Diese Darstellung schägt aber total fehl. Sie ist eine selbstbezogene Person, die versucht ihrem Bruder in allem zu gefallen, für ein paar emotionale Streicheleinheiten. Sie zeigt keinerlei Mitgefühl für die Einheimischen, außer wenn die sich ihr vollkommen unterwerfen. Ihr Mitgefühl für die anderen Menschen ist auch nur sehr schwach ausgeprägt. Sie nimmt nicht am gesellschaftlichen Leben teil, was aber nicht schüchtern wirkt, sondern gleichgültig. Sie ist von Selbstmitleid geprägt, weil ihr geliebter Alkatar sie zuerst ignoriert. Als er das nicht mehr tut, fehlt ihr der Sex und sie ist völlig außerstande, sich zu überlegen, dass er vielleicht dafür Gründe haben könnte. Solange bis er ihr die Gründe erklärt. Dann kann sie sich immer noch nicht erklären, wieso Alkatar aber noch andere Freunde hat außer ihr. Der Held Alkatar ist modisch gebrochen. Sein schweres Schicksal, das ihn von seinem Heimatplaneten vertrieb, hat ihm auch in seiner Zeit als Heerführer stark zugesetzt. Und nun ist er der Chef der Kolonie, hadert ständig mit sich selbst, trauert um seine Heimat und ist sehr schüchtern und rechtschaffen.
Es war irgendwann einfach zu viel des Schlechten. Die Sprache des Romans ist unbeholfen, voller unpassender Metaphern. Sie wirkt hölzern und unausgegoren. Die Geschichte ist vorhersagbar. Alles zusammen ergibt einen Roman, den ich nicht empfehlen kann. Meine Toleranzschwelle für schlechte SF-Fantasy ist recht hoch, aber ich muss nicht alles lesen, das mir nicht gefällt. Selbst Perry-Rhodan-Fans sollten sich so etwas nicht antun. Es gibt sehr viel mehr und bessere Bücher.
Auch wenn die Biographie der Autorin sie sehr sympathisch erscheinen lässt, Anja Fahrners Buch ist nicht empfehlenswert. Sie hat sogar noch Fortsetzungen davon geschrieben …
Die Menschheit steht kurz vor dem Kollaps. Da erscheinen Außerirdische, die Laurasier, und bieten ausgewählten Menschen die Rettung an durch die Umsiedlung auf andere Planeten. Diese Außerirdischen sind entfernte Verwandte der Menschheit, haben den Weltraum besiedelt und den Interplanetaren Bund gegründet. Dabei wurden einige Welten besiedelt, deren Bewohner heutzutage nur noch entfernt mit den Laurasiern verwandt sind. Sie mischen sich teilweise in die Geschicke dieser Welten ein (wie bei den Menschen) oder lassen die Bewohner auch in Ruhe ihrem Leben nachgehen (wie bei dem Sumaren).
Die Geschichte beginnt mit der Erzählung von Alkatar. Ein schweres Schicksal bringt ihn dazu, seinen Planeten Suma zu verlassen und bei den Laurasiern Arbeit zu suchen. Die Sumaren sind eine Art Übermenschheit, starke, kräftige und intelligente Wesen, die von einem Matriarchat regiert werden, das die männlichen Agressionen mit strenger Hierarchie in gefährlichen traditionellen Jagden kanalisiert. Solche Menschentypen sind bei den Laurasiern sehr beliebt und hoch geschätzt, da sie selten ihren Heimatplaneten verlassen. Alkatar macht bei ihnen Karriere als Heerführer. Von dieser Karriere erfährt man nur wenig, außer dass er sich sehr hervorgetan hat im Kampf gegen die Halwaren. Die Halwaren sind die Feinde der Laurasier und versuchen diese auszurotten, wogegen sich die Laurasier nur mit Mühe wehren können.
Nach seiner Karriere als Heerführer wird Alkatar auf einen Ruheposten versetzt und soll überwachen, wie sich eine neu gegründete Menschen-Kolonie entwickelt. Sie besteht aus jungen Leuten, die vor dem Untergang der Erde gerettet wurden und auf einem anderen bewohnbaren Plaeten einen neuen Anfang machen sollen. Wegen der Kämpfe gegen die Halwaren muss die Koloniegruppe allerdings umgeleitet werden und landet ein paar Jahrzehnte später als geplant auf einem völlig anderen Planeten als ursprünglich vorgesehen. Dieser Planet names Zadeg ist schon bewohnt und wurde erst vor kurzem von der Herrschaft der Halwaren befreit. Die überlebenden Ureinwohner stimmen der menschlichen Besiedlung zu und so werden die Kolonisten in einem abgeschiedenen Gebiet Zadegs abgesetzt um dort ihre menschliche Gesellschaft aufzubauen. Das entwickelt sich aber anders, als es die Menschen erwartet hatten.
Die irdischen Umsieder müssen dort nämlich von Null anfangen. Ziel ist es, ihnen alle Agressionen und schlechten Charakterzüge abzuzüchten um sie danach in die Gemeinschaft des Interplanetaren Bundes aufzunehmen und geläutert auf die restaurierte Erde zurückzuschicken. Überwachen soll das Ganze Alkatar. Die Hauptpersonen unter den Menschen sind ein Geschwisterpaar, Stefa und Heinrich sowie Heinrichs Partnerin Ulrike. Die Menschen sind nicht erfreut über diese Aussichten, scheinen sich aber anfangs zu fügen. Mit der Zeit entwickelt sich aber immer mehr Widerstand gegen die Aufsicht durch Alkatar. Heinrich entpuppt sich als Bösewicht, unterstützt durch seine Lebensgefährtin und versucht einen Aufstand anzuzetteln. Stefa ist verliebt in Alkatar, weil der sie an ihren fiktiven Comic-Helden erinnert und gerät dadurch in Konflikt mit ihrem Bruder Heinrich. Die Geschichte wird immer dramatischer und irgendwann konnte ich nicht mehr weiterlesen, weil es mir zu dumm wurde.
Die Charaktere sind flach und langweilig. Heinrich ist von Anfang an als Bösewicht dargestellt, der seine Schwester dominiert und herumkommandiert, während er versucht, sie mit Zuneigung und Ablehnung unter Kontrolle zu halten. Sein gehässiger Charakter wird später vollkommen offensichtlich, als er versucht, die Herrschaft über die Kolonie an sich zu reißen. Seine Lebensgefährtin ist undimensional, ein reines Anhängsel, die auf Heinrichs Schwester herabsieht und Heinrich in allem unterstützt. Stefa soll vermutlich schüchtern wirken und von emotionaler Tiefe. Diese Darstellung schägt aber total fehl. Sie ist eine selbstbezogene Person, die versucht ihrem Bruder in allem zu gefallen, für ein paar emotionale Streicheleinheiten. Sie zeigt keinerlei Mitgefühl für die Einheimischen, außer wenn die sich ihr vollkommen unterwerfen. Ihr Mitgefühl für die anderen Menschen ist auch nur sehr schwach ausgeprägt. Sie nimmt nicht am gesellschaftlichen Leben teil, was aber nicht schüchtern wirkt, sondern gleichgültig. Sie ist von Selbstmitleid geprägt, weil ihr geliebter Alkatar sie zuerst ignoriert. Als er das nicht mehr tut, fehlt ihr der Sex und sie ist völlig außerstande, sich zu überlegen, dass er vielleicht dafür Gründe haben könnte. Solange bis er ihr die Gründe erklärt. Dann kann sie sich immer noch nicht erklären, wieso Alkatar aber noch andere Freunde hat außer ihr. Der Held Alkatar ist modisch gebrochen. Sein schweres Schicksal, das ihn von seinem Heimatplaneten vertrieb, hat ihm auch in seiner Zeit als Heerführer stark zugesetzt. Und nun ist er der Chef der Kolonie, hadert ständig mit sich selbst, trauert um seine Heimat und ist sehr schüchtern und rechtschaffen.
Es war irgendwann einfach zu viel des Schlechten. Die Sprache des Romans ist unbeholfen, voller unpassender Metaphern. Sie wirkt hölzern und unausgegoren. Die Geschichte ist vorhersagbar. Alles zusammen ergibt einen Roman, den ich nicht empfehlen kann. Meine Toleranzschwelle für schlechte SF-Fantasy ist recht hoch, aber ich muss nicht alles lesen, das mir nicht gefällt. Selbst Perry-Rhodan-Fans sollten sich so etwas nicht antun. Es gibt sehr viel mehr und bessere Bücher.
Auch wenn die Biographie der Autorin sie sehr sympathisch erscheinen lässt, Anja Fahrners Buch ist nicht empfehlenswert. Sie hat sogar noch Fortsetzungen davon geschrieben …
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