Woody Harrelson wird mal wieder dafür gefeiert, dass er sagte, vegan zu werden sei die größte Veränderung in seinem Leben gewesen und auch seine größte Leistung.
Dieses Zitat ergibt für mich wenig Sinn.
Tierliche Produkte sind immer Produkte der Gewalt.
Wenn man Gewalt gegen Tiere ablehnt, ist es doch eher eine Selbstverständlichkeit, diese Produkte der Gewalt ebenfalls abzulehnen, sobald man sich das bewusst gemacht und sich selbst eingestanden hat. Dieses Sich-Eingestehen ist der Knackpunkt. Das kann sehr schwierig sein. Was daraus folgt, nicht.
Und das absolute Minimum an sozial verträglichem Verhalten, nämlich anderen nicht unnötig Schaden zuzufügen, ist doch keine "Leistung". Ich lob mich doch auch nicht dafür, dass ich es täglich "schaffe", Kleinkinder weder zu verprügeln noch zu beklauen.
Etwas Schreckliches zu unterlassen, halte ich weder für eine riesige Lebensveränderung, noch für eine bewundernswerte Leistung, sondern für normal. Und falls es doch eine darstellt, sollte man sich eher fragen, warum man früher sowas gemacht hat, ohne sich dafür zu schämen.
Stichwort "unnötig". Da steckt das Wort "Not" drin.
In einer akuten Notsituation, die es zwingend und ausweglos erforderlich macht, anderen zu schaden, um sich selbst oder andere vor Gewalt und Tod zu schützen, kann es tatsächlich ausnahmsweise nötig sein, Gewalt anzuwenden: Notwehr.
Ja, vegan zu werden, hat mein Leben verändert. Ich habe mein Leben an meine bereits vorhandenen Werte angepasst. Diese Anpassungen sind nicht "riesig". Du greifst im Supermarkt einfach in ein anderes Regal und manchmal sagst du: "Nein, Danke." Was ist daran schwierig?