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2025-10-12 13:17:33

simona@pod.geraspora.de

Spürt ihr auch so stark den drohenden Zusammenbruch unserer #Zivilisation?

Vorneweg ich bin ziemlich Jung und habe keine Ahnung wie das Ende des 2. Weltkrieges oder Kalten Krieges war. Das weiß ich alles nur aus Geschichtsbüchern. Zum Beginn der Corona-Krise wurde ich gleich gefeuert und dann saß ich alleine zu Hause und da hatte ich zum ersten Mal ähnliche Gefühle. Die EU regelt zur Zeit viel Unwichtiges wie Fruchtfleisch darf nicht mehr Fleisch 🥩 heißen oder Halbwichtiges wie Aufrüstung. Die wirklich wichtigen Existenzbedrohenden Dinge werden aber nicht angegangen oder in die ferne Zukunft verschoben.

Jetzt schreibt mir bitte nicht früher war es auch ganz schlimm und alle hatten Angst, dass ihnen Atombomben auf den Kopf fallen. Die Angst haben wir doch heute auch nur damals gab es noch Hoffnung auf bessere Zeiten. Ab heute geht es nur noch steil bergab ohne Hoffnung. Selbst wenn wir die Emissionen in den Griff bekommen wonach es nicht aussieht wird es sehr schlimm mit Kriegen um Wasser und Klimaflüchtlingen die im Stacheldraht der Grenzen verbluten. Wahrscheinlich sterben die Ozeane ab und der Sauerstoff wird knapp weil der Amazonas eine Wüste geworden ist.

Merz bekämpft lieber arme Menschen als die Armut und Trump leugnet die Klimakrise. Haben wir den Höhepunkt unserer Zivilisation schon überschritten und können aufgrund unseres dekadenten Systems nichts mehr machen? Wie seht ihr die Zukunft?

Viele sind auch der Meinung, dass es für die Erde besser wäre wenn die Menschen aussterben. In ein paar Millionen Jahren könnte die Erde dann wieder ein Paradies sein mit vielfältiger Natur. Was letztendlich bedeuten würde, dass Intelligenz keinen Überlebensvorteil bietet.

#zukunft #politik #Menschheit #Überleben #Zivilisation #Zusammenbruch #Apokalypse #klima #umwelt #natur #aussterben #Problem

2025-10-12 13:41:31

Josef

der_graue@pod.geraspora.de

So negativ und hoffnungslos sehe ich das nicht. Ob wir auf dem Höhepunkt der Zivilisation sind, kann ich nicht sagen. Das verläuft wohl auch zyklisch. Dass Römerreich war technologisch auf einem hohen Stand, der dann erst 1000 Jahre später wieder erreicht wurde. Ich lese gerade das Buch "12 Gesetze der Dummheit" von Henning Beck, einem Neurobiologen. Er weist darauf hin, dass wir die Coronakrise dank Videokonferenzen und RNA-Impfstoffen glimpflicher überstanden haben als wenn sie uns 2000 getroffen hätte. Ganz allgemein zeigt er, dass Prognosen der Zukunft nichts taugen, wenn sie nur auf den gerade sichtbaren Trends aufbauen. Ich selber denke, es kann ganz schlimm kommen, es kann aber auch ganz passabel weitergehen. Die Menschheit lässt sich nicht so leicht ausrotten, das teilt sie mit Kakerlaken und Wanderratten (keine Abwertung gemeint, weder für Menschen noch für andere erfolgreiche Arten). Meine Lieblingseinstellung wäre: aktuelle Probleme sehen und rechtzeitig angehen und der Zukunft hoffnungsvoll entgegensehen. Schlimme Dinge, die wir nicht ändern können ausblenden.

2025-10-12 14:08:57

Aladár Mézga

adolar@diaspora.psyco.fr

Vorneweg ich bin ziemlich Jung und habe keine Ahnung wie das Ende des 2. Weltkrieges...

Also, meine Kleine, hust, hust, das war so... (Scnr, sooo alt bin ich allerdings auch nicht.) Was wir auf jeden Fall erleben, ist die immer weitere Akkumulation von Kapital. Egal, wie alt ihr seid, überlegt mal, wie viele Unternehmen während eurer Lebenszeit aufgekauft wurden. Die Reichen werden also reicher und können sich immer einfacher leisten, Politik nach ihren Wünschen zu bestellen. Damit wird nicht nur die Kluft zwischen Arm und Reich größer, das Klima wird auch immer egaler. Ich bin nicht sicher, ob wir von "Endstadium" reden können, aber ziemlich weit zum Schluss hin stehen wir jedenfalls.

Außerhalb einer Revolution sehe ich da keine wirkliche Lösung, aber auch Medien werden von den wirklich Reichen kontrolliert und die geben natürlich andere Feindbilder vor. Derzeitige Standardfeindbilder in der Bundesrepublik: 1) Bürgergeldempfänger, 2) Ausländer bzw. genauer Asylbewerber/Immigranten, 3) Russland/Russen. Das sind die Gruppen, die den "Wohlstand" des deutschen Bürgers, den er natürlich nicht aufgeben kann, wie Merz immer wieder versichert, bedrohen. Außer Gegenpropaganda fällt mir leider auch nichts gutes ein...

2025-10-12 14:51:43

Montag

montag@friendica.xyz

Ich bin schon ein kleines bisschen älter und habe die 80er mit dem kalten Krieg ganz gut mitbekommen. Ich teile allerdings auch Deine Befürchtungen und sehe etwas schwarz. Die Bedrohung durch Atomwaffen ist meiner Meinung nach eher größer geworden und auch die damaligen Umweltschutzprobleme (Waldsterben, Ozonloch), sind relativ einfach zu lösen gewesen und waren auch eher lokaler begrenzt (OK, das Ozonloch war global, ist aber durch eine einzige Maßnahme einigermaßen gut in den Griff bekommen worden).

Die Klimakatastrophe die jetzt so richtig fahrt aufnimmt ist da von einem ganz anderem Kaliber und lässt sich nicht durch eine einzige Maßnahme (Beim Ozonloch FCKW durch ein anderes, relativ gut verfügbares Mittel ersetzten) lösen. Und da habe ich meine Zweifel ob wir als Menschheit das gelöst bekommen. Dazu kommt natürlich noch das massive erstarken des Faschismus und die extreme Konzentration des weltweiten Vermögens auf eine extrem kleine Gruppe von Menschen. Ich sehe da leider etwas schwarz. 😕

2025-10-12 15:37:20

Skeletor

skeletor@pod.geraspora.de

Ich denke die Menschheit packt noch das 21. Jahrhundert, aber spätestens dann ist das, was wir als Zivilisation verstehen, Geschichte. Ich bin schon Ü50, hab meine letzten 30 Jahre noch in dem Zeitfenster, in dem das Leben vielleicht noch lebenswert sein wird. Aber nach (spätestens) 2050 wird's steil bergab gehen.

Mir tut's um die Jugend leid.

#hell #yeah #we #fuck #die

https://www.mutualart.com/Exhibition/Hito-Steyerl--Hell-Yeah-We-Fuck-Die/1E890A79BC93DE18

Hell yeah we fuck die, installation von Hito Steyerl

Hell yeah we fuck die, installation von Hito Steyerl

2025-10-12 19:18:46

Horst

horst@hub.netzgemeinde.eu

Ich gehöre ja als Rentner zu den Alten.

Schon in den 80gern ist nicht nur mir aufgefallen, dass bei uns in der Gewerkschaft kaum noch junge Leute aktiv werden. Schon damals war mir klar, dass so etwas langfristig Folgen hat. Ganz besonders wenn das so bleibt, und es blieb auch so. Auch in anderen politischen Bereichen fehlte es an jungen Menschen. Ein Trend der sich fortsetzte. Dadurch hatten die "Geldsäcke" es auch leichter, ihre Interessen durchzusetzen. Als dann der Kalte Krieg zu Ende war, hatten sie es noch leichter, denn es gab keine starke Macht mehr, die dem im Wege stand.

Als ich in die Ausbildung kam, da gab es eine Meldung. Onassis ist reichster Mann der Welt und hat mehr als 1 Mrd $ an Vermögen. Auch wenn man die Inflation mit einbezieht, hat Elon Musk mit über 300 Mrd $ dann eine Unmenge an Vermögen mehr, als es früher üblich war. Grob geschätzt fast das 30-fache! So viel Geld muss ja irgendwo herkommen, denn ich hab nie so viel mehr verdient.

Da ich früher gerne Science Fiction las, hatte ich schon in meiner Ausbildung das Buch "Grenzen des Wachstums" von Meadows. Da wurde mir schon klar, dass vieles falsch läuft. Ich konnte mir aber nicht denken, dass sowas real wird, weil wir ja kluge Menschen sind, die sowas nicht zulassen. Dennoch seh ich jetzt, dass es Leute gibt, die diese Zerstörung der Welt sogar noch fördern wollen, eben für ihren eigenen Profit.

Dann diese Kriegsbedrohung. Im Kalten Krieg war es kalkulierbar, aber jetzt kann es jederzeit dazu kommen, dass irgendjemand mal ein paar Atomraketen abschisst. Putin drohte ja schon, dass Hamburg und Berlin Ziele sind, obwohl es real dann sicher anders aussehen wird. Kommt es zu sowas wie dem letzten Krieg der kapitalistischen Staaten? Es geht hier ja darum, wer sich durchsetzt, also USA oder China.

Dann diese ganzen Monopole. Die sind an und für sich schon eine Diktatur! Aber im Grunde genommen alles Neoliberal und somit eine einzige Aktiengesellschaft.

Also sehe ich die Welt auch am Abgrund. Aber an einem Weltuntergang glaub ich auch nicht, wohl aber an einer deutlichen Verschlechteung der Lebensumstände. Wenn wir so weitermachen wie jetzt, schreibt der Club of Rome, können im Jahr 2100 nur noch maximal 4 Mrd Menschen auf der Erde leben. Schan als ich damals das Buch las, wurde beschrieben, dass es 2050 zu einem Massensterben kommen kann.

Aber wer weis, vielleicht passiert ja noch etwas unvorhergesehenes?

2025-10-12 22:42:15

Iguacu

iguacu@pod.geraspora.de

Simonalein, ich würde dir gerne etwas Positives schreiben, aber das würde leider nicht der Realität entsprechen, bzw. nicht ehrlich sein.

Du hast leider recht: Intelligenz bietet nicht unbedingt einen Überlebensvorteil auf lange Sicht, auf jeden Fall wenn es nicht genug ist. Zu wenig Intelligenz ermöglicht, uns zu schaden, durch Waffen oder Zerstörung der Erde. Nur mit genug Intelligenz könnte man das wieder verhindern, durch nachhaltiges Leben, halten von Frieden und kontrollieren von KI.

Ich fürchte auch, dass es für die Menschheit kein nächstes Jahrhundert geben wird. Wenn nicht durch Kriege und Kernenergie, dann wird die Menschheit wahrscheinlich durch die Klimaerwärmung irgendwann nicht mehr überleben können, oder KI wird uns beherrschen oder vernichten (Matrix, „I, Robot“, Zero Dawn, …).

Man muss ja nur schauen, wie die Menschen leben. Wie viele Biomärkte gibt es, bzw. wie viele Produkte bei Edeka, Aldi, … sind nachhaltig (bio), also wie viele Menschen kaufen nachhaltige Lebensmittel ein? Wie viele Kleidungsgeschäfte mit wirklich nachhaltiger Kleidung gibt es? Wie viele Menschen reduzieren die Nutzung eines Pkw? Wie viele Menschen fliegen nicht mehr mit einem Flugzeug? Soweit ich das sehe, werden es eher mehr Pkw und Flüge als weniger.

Ich befürchte, dass es jetzt zu spät ist, die Klimakatastrophe aufzuhalten. Und die Menschheit hat in den letzten 50 Jahren nichts gegen Klimaerwärmung tun wollen, also sehe ich keine realistische Chance, dass sie es jetzt tun möchte. Selbst wenn, besteht die Gefahr durch KI. Wenn es nicht mal geschafft werden kann, einen dummen einfachen Kernreaktor unter Kontrolle zu halten, dann KI auf keinen Fall. Das heißt, KI wird uns irgendwann vernichten.

Ich würde lieber schreiben, dass die Menschheit intelligent genug wird, nachhaltig zu leben und seine Lebensgrundlage nicht zu zerstören, aber das sehe ich leider nicht. Dafür hätte man vor vielen Jahren die Bildung anpassen müssen, Intelligenz fördern, dass Menschen die Folgen der Situationen erkennen und entsprechend handeln. Vielleicht würde es jetzt noch gelingen, aber man müsste das sofort ändern. Leider scheint es fast niemanden zu geben, der das ebenfalls so sieht. „Wir rasen auf den Abgrund zu, aber wir erkennen ihn nicht.“

„Tut mir leid, „Kleine“, tut mir wirklich leid, du hast eine gute Aura, und guten Seelen überbringe ich ungern schlechte Kunde.“