Warum gibt es diesen Leitfaden?Das Fediverse, ein Zusammenschluss unabhängiger sozialer Netzwerke, gilt als datenschutzfreundliche Alternative zu den zentralisierten sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder X (Twitter). Diese betreiben Profiling für Werbezwecke als Teil ihres Geschäftsmodells, obwohl die Rechtsgrundlagen dafür immer wieder Gegenstand gerichtlicher und aufsichtsbehördlicher Klärung sind. Ein weiteres Problem ist, dass internationale Datentransfers stattfinden, selbst wenn miteinander kommunizierende Personen sich innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums befinden. Nicht zuletzt mangelt es trotz langer Datenschutzhinweise an Transparenz.Im Gegensatz dazu setzt das Fediverse auf ein anderes Betriebsmodell ohne Profiling. Insbesondere Microblogging-Plattformen auf Basis von Mastodon1 finden eine immer größere Verbreitung. Die Nutzung von Mastodon wird sogar durch einige Datenschutzaufsichtsbehörden gefördert, indem diese öffentliche Stellen aktiv zur Nutzung aufrufen und eigene Instanzen betreiben. Aber auch beim Betrieb von Mastodon gilt: Auf die richtigen Einstellungen kommt es an. Dabei hilft dieser Leitfaden.Ein datenschutzkonformer Betrieb der Plattform ist nach Ansicht der Autorinnen2 möglich. Es braucht jedoch einen passenden Rahmen. Dies betrifft zum Beispiel rechtliche Pflichtangaben, technische Konfigurationen und die begleitende Organisation des Datenschutzes.Dieser Leitfaden richtet sich an die Betreiberinnen von Instanzen – im Speziellen an Personen, die privat oder für eine Organisation Instanzen betreiben3. Dies ist jedoch nur eine allgemeine Anleitung, die nicht auf alle denkbaren Konstellationen eingeht. Für eine tiefer gehende Betrachtung der Plattform Mastodon ist begleitend zum Leitfaden ein wissenschaftlicher Aufsatz erschienen.Die Stiftung Datenschutz möchte mit der Herausgabe dieses Leitfadens zur datenschutzkonformen Nutzung sozialer Netzwerke beitragen.