Warum sozialisieren wir nicht die Kosten eines dysfunktionalen Systems?
Es ist kalt. Aber nicht draußen. Drinnen.
Die Stadt blinkt wie Las Vegas auf Valium. Lichter überall. Wärme nirgends.
Weihnachten kommt auf Amazon Prime. Der Weihnachtsmann trägt jetzt ein Headset und fragt nach deiner Kundennummer.
„Kauf mich“, flüstert der Baum. „Kauf mich“, schreit der Bildschirm. Liebe gibt es heute nur im Bundle.
Früher war ein Geschenk eine Geste. Heute ist es ein Beweisstück.
Wer nichts schenkt, liebt nicht genug. Wer wenig schenkt, hat versagt. So spricht der Kapitalismus mit Zuckerguss-Stimme.
Die Krippe steht noch da, aber keiner schaut hin. Ein Kind im Stall passt schlecht zwischen Flatscreen und Rabattcode.
Jesus würde heute im Warenlager geboren. Oder gar nicht. Zu unrentabel.
Wir sitzen am Tisch, alle da, alle online. Stille. Nicht die gute. Die peinliche.
Weihnachten ist ein Netflix-Intro: laut, glänzend, nach drei Sekunden überspringbar.
Doch irgendwo unter dem Verpackungsmüll schlägt noch ein Herz.
Es sagt: Liebe ist kein Produkt. Zeit ist kein Luxus. Menschen sind kein Markt.
Vielleicht ist Revolution kein Sturm auf Paläste. Vielleicht ist sie ein ausgeschaltetes Handy, eine Umarmung, nichts gekauft.
Vielleicht beginnt Widerstand mit einem Geschenk, das man nicht einpacken kann.
Weil der wahre Skandal nicht ist, dass Weihnachten stirbt.
Sondern dass wir es verkaufen ließen.
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