die andauerne publikumsbeschimpfung der letzten tage kam mir schon ziemlich merkwürdig vor. dieses ständige rumhacken auf den vermeintlichen impfgegnern, die die schönen impfstoffe verschmähten, die die briten übrig gelassen haben. und natürlich gab es keinerlei rückfragen der journalisten, ich habe zumindet keinen journalisten fragen hören, ob es nicht vielleicht auch andere erklärungsmöglichkeiten für die nicht-nutzung der impfstoffe gebe. und die fragen haben sich ja angeboten: wie kann es sein, dass bei einem impfstoff, der nicht für über 65-jährige zugelassen ist, hauptsächlich über 80-jährige eingeladen werden?
und mein erster reflex ist mittlerweile: wenn berliner senat und verwaltung systematisch andere beschimpfen, dann ist das vermutlich ein versuch, vom eigenen versagen abzulenken.
und siehe da, mein eindruck war wohl größtenteils richtig:
Gemäß den Empfehlungen der Impfkommission werden mit AstraZeneca in Deutschland nur Menschen im Alter bis zu 65 geimpft. In der ersten Prioritätsgruppe macht diese Altersgruppe aber nur einen kleinen Teil aus. Es sind die Angestellten von Pflegeheimen und der besonders gefährdete Teil des medizinischen Personals. Und die sind zum größten Teil bereits geimpft.
Schuld am ungenutzten Impfstoff ist also nicht primär die Unwilligkeit der Menschen, sondern vor allem die fehlende Flexibilität der Politik.
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