Ist mir grad im Gottesdienst über den Weg gelaufen:
In Dir werde ich still - und Du hörst mir zu.
In Dir berge ich mich - und Du umfängst mich.
In Dir komme ich zur Ruhe - und Du hältst mich aus.
Wie lange bin ich angerannt
gegen Mauern, die zusammenfallen?
Wie lange bin ich angerannt
gegen Tore, die weit offen stehen?
Wie lange habe ich nach Wegen gesucht,
mich einzurichten in diesem Leben,
mich verschanzt hinter Steinen aus Angst und Gier,
mit Tritten und spitzen Worten die Verzweiflung getarnt,
es gäbe etwas zu erreichen?
In Dir werde ich still - und Du hörst mir zu.
In Dir berge ich mich - und Du umfängst mich.
In Dir komme ich zur Ruhe - und Du hälst mich aus.
Wie verführerisch ist die Macht,
nur ein Hauch - und alles vergeht.
Wie Asche im Wind fliegt sie davon,
wie Sand zwischen den Fingern rinnt sie hinweg.
Hänge dein Herz nicht an Dinge, die vergehen.
Was du hast, wo kommt es her?
Was du nahmst, wohin kehrt es zurück?
Alles ändert sich, nichts hat Bestand:
Welkes Laub im Herbst.
Wenn nichts bleibt, wie es ist - was dann?
Auf Dich falle ich zurück,
wie ein Regentropfen
in das weite Meer.
-- (Nach
Psalm 62 - übertragen von Arndt Büssing) --