Gestern hat nicht viel gefehlt und ich waere ueberfahren worden.
Ich fuhr mit dem Rad auf einem Fahrradstreifen, der auf die Autospur aufgemalt ist und sich rechts am Rand der Autspur befindet. Rechts neben der Fahrradspur dann der Fussweg. Fahrradspur auf Strassenniveau - also nur durch die Fahrbanhmarkierung von der Autospur getrennt.
Neben mir hatten sich eine Schlange von Autos angestaut. Autos.... viele sind ja mittlerweile so riesig... ich nenns sie Panzer. Ich naeherte mich einem Bereich, wo Fahrzeuge zum Erreichen der von mir aus rechts gelegenen Parkflaeche vor einem groesseren Geschaeft den Radstreifen und den Fussweg ueberqueren muessen. Eines dieser groesseren Fahrzeuge (Panzer) stand vor dem Bereich, um dort andere ggf. durchlassen zu koennen. Als ich gerade den vorderen Teil des Fahrzeuges zu erreichen schien, hoerte ich einen Motor aufheulen und ein Sekunde spaeter, als ich schon einen Meter weiter war, sah ich das Auto aus der Gegenspur, wie es sich mir schnell naeherte. Ich schrie.... und merkte, dass der Mensch, der es steuert, bremste. Gut, ich schrie weiter, denn ich konnte nicht mehr ausweichen und sah vor meinem inneren Auge schon mein linkes Knie brechen. Dann spuerte ich die Stossstange am linken Knoechel und das Auto stand.
Es ist nichts passiert.
Ausser dass ich vollkommen unter Schock stand und einfach weiter fuhr. Da wollte ich nicht bleiben. Vor allem wollte ich mich ablenken und nicht darueber nachdenken. Ich fuhr nach Hause, stellte mein Rad vorn an der Strasse ab und ging kurz hoch. Ich postete kurz auf Mastodon darueber, zog mich um und ging skaten. Das Wetter war gut gestern und ich war schon lange nicht mehr skaten. Immer noch unter Schock... aber ich merkte das nicht. Habe das wegignoriert und bin zu meinem Lieblingsspot. Es war toll.
Spaeter bin ich nach Hause und dann habe ich mit einem Bekannten telefoniert, um einen Termin naechste Woche umzuplanen und er merkte sofort, dass es mir nicht gut ging. Ich erzaehlte von der Situation und fing fast an zu weinen. Und dadurch brach es nun durch und ich spuerte, dass ich noch immer unter Schock stehe. Mittlerweile waren ca. 4 Stunden vergangen und ich legte mich auf die couch. Der Abend war gelaufen. Ich kochte mir irgendwann noch etwas, aber machte nicht mehr viel. Und auch heute merke ich die Nachwirkungen noch.
Das war richtig krass. Berlin ist mit dem Rad immer sehr gefaehrlich. Ich habe hier schon so viele Situationen erlebt, die richtig doll lebensgefaehrlich waren.... ich hatte irgendwann den Punkt erreicht, dass ich schon sehr stark abgestumpft war und da fing ich mal kurz an, diese Situationen im Internet zu dokumentieren. Allerdings waren die Situationen dann doch so haeufig, dass ich damit wieder aufhoerte, weil das zu viel Arbeit ist.
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Fahrradalltag